Lösungsorientiert

„Na klar! Ich finde immer eine Lösung!“ So oder so ähnlich mag eine Antwort auf die Frage nach der Lösungsorientierung lauten. Dabei geht es bei der Unterscheidung zwischen problemorientiert und lösungsorientiert nicht darum, ob eine Lösung gefunden wird, sondern wie sie gefunden wird.

Wirkliches lösungsorientiertes Vorgehen ist gar nicht so einfach. In unserer Welt sind wir gewohnt, als erstes nach den Ursachen der Probleme zu fragen. Wir meinen, wenn wir die Ursachen kennen, dann können wir sie abstellen und die Probleme sind gelöst. Woher kommt das? Nun, wir sind es gewohnt mit Premium-Produkten von hoher Qualität in einem technischen Umfeld umzugehen. Und hier ist es ganz klar sinnvoll, bei einem Fehler nach dessen Ursache zu suchen, um ihn abstellen zu können.

Nur gerade bei menschlichen Verhaltensweisen führt dieses Vorgehen nicht wirklich zu einer Lösung. Was nützt es Ihnen, wenn Sie wissen, warum Ihr Chef Sie nach Ihrer letzten Frage nach einer Gehaltserhöhung hochkant rausgeschmissen hat? Dann wissen Sie wie es nicht geht. Aber es bleiben immer noch die Fragen offen, was Sie statt dessen erreichen wollen und wie Sie genau das auch erreichen können. In diesem Fall ist es sinnvoller, zu überlegen, wann Sie mit einem ähnlichen Vorhaben schon einmal Erfolg hatten und was Sie damals anders gemacht haben. Sie fragen also nach möglichen Ursachen einer Lösung und nicht nach Ursachen des Problems. Das ist lösungsorientiert.

Und? Wie lösen Sie Aufgaben? Problemorientiert oder lösungsorientiert? Welche Kultur herrscht in Ihrer Organisation? Wird danach gefragt, wer einen Fehler verursacht hat oder danach, wie er – egal von wem - gelöst werden kann?

Ich denke, es ist sehr wertvoll, sich öfters eines lösungsorientierten Ansatzes zu besinnen. Und das gilt auch für Fragen wie „Wo will ich hin?“ anstelle von Fragen wie „Warum bin ich so, wie ich bin?“

Also: Wagen Sie es durchaus einmal, die Analyse des Ist-Zustandes zu überspringen (wenn es nicht gerade um ein Qualitäts-Problem Ihres Premium-Produktes geht) und widmen Sie sich der Frage nach Ihren Zielen und den Lösungsansätzen. Gerne auch im Rahmen eines Coachings.

Herzlichst Ihre Kirsten Hilsenbeck

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